Tagung: Internierung, Arbeit, Unterdrückung: Aspekte der Zwangsarbeit in der Pfalz 1939–1945
Kaiserslautern, 22. November 2024
Zwangsarbeit gehörte zum Kriegsalltag an der »Heimatfront« und war das im Deutschen Reich zahlenmäßig größte und öffentlich sichtbarste NS-Verbrechen von gesamteuropäischer Dimension. Auch in der Pfalz mussten im Zweiten Weltkrieg Kriegsgefangene und ausländische Zivilisten Zwangsarbeit leisten, nicht nur in Industriezentren wie Ludwigshafen oder Kaiserslautern, sondern überall, in Städten wie in Dörfern.
Auf dem Höhepunkt 1944 waren mindestens 70.000 ausländische Arbeitskräfte beispielsweise in Industrieunternehmen, in der Land- und Forstwirtschaft, bei der Reichsbahn, in städtischen Betrieben oder in Privathaushalten tätig. Ihre Unterbringung erfolgte in Hunderten von Lagern (vom umfunktionierten Gasthaus bis hin zur regelrechten Lagerstadt) oder bei Privatleuten. Der »ausländische Arbeitseinsatz« war eine unverzichtbare Säule der expandierenden und an Personalmangel leidenden deutschen Kriegswirtschaft; gleichzeitig stand er im Widerspruch zur rassistischen Ideologie des Nationalsozialismus und war von Unterdrückungs- und Verfolgungsmaßnahmen geprägt.
Die Tagung wirft Schlaglichter auf die aktuelle Lokal- und Regionalforschung zum Thema und richtet sich sowohl an ein Fachpublikum als auch an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger.
Die Tagung ist eine Veranstaltung des Projekts "Zwangsarbeit in der Pfalz 1939 bis 1945: Internierung - Einsatzorte - Repression" des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde sowie des Zentralarchivs des Bezirksverbands Pfalz.
Tagungsprogramm PDF
- 9.30 Uhr Ankunft und Anmeldung
- 10.00 Uhr Grußworte
- Dr. Klaus Weichel (stellv. Vorsitzender Bezirkstag Pfalz)
- Dr. Sabine Klapp (Direktorin IPGV)
Moderation: Dr. Sabine Klapp (IPGV)
- 10.15 Uhr Dr. Christine Glauning (Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit, Berlin): Einführungsvortrag »Zwangsarbeit im Nationalsozialismus 1938-1945«
- 11.15 Uhr Pause
- 11.30 Uhr Ulrich Burkhart (Zentralarchiv des Bezirksverbands Pfalz, Kaiserslautern): Das Durchgangslager Pirmasens-Nord (Biebermühle). Ein Werkstattbericht
- 12.15 Uhr Annika Heinze (Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Lernort ehemaliger Gestapo-Keller Neustadt an der Weinstraße): Die Rolle der Gestapo Neustadt an der Weinstraße bei der Verfolgung der Zwangsarbeitenden in der Pfalz
- 13.00 Uhr Mittagspause (zur freien Verfügung)
Moderation: Dr. Maximilian Lässig (IPGV)
- 15.00 Uhr Benedict von Bremen (IPGV, Kaiserslautern): Zwischen Wald und Wingert: Zwangsarbeit in Bad Dürkheim während des Zweiten Weltkriegs
- 15.45 Uhr Dr. Gertrud Schanne-Raab (Arbeitskreis Zwangsarbeit Zweibrücken): Spurensuche – Zwangsarbeit in Zweibrücken
- 16.30 Uhr Pause
- 16.45 Uhr Volker Munkes (Tholey): Das »Sammellager Landesarbeitsamt Westmark für ausländische Arbeitskräfte in Theley«
- 17.30 Uhr Dr. Christian Decker (IPGV, Kaiserslautern): Zusammenfassung
- 17.45 Uhr Tagungsende
Tagungsteilnahme und Anmeldung
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.
Um verbindliche Anmeldung bis 15. November 2024 beim IPGV wird gebeten:
Tel. 0631 3647-303 oder info@institut.bv-pfalz.de
Tagungsort
Business + Innovation Center bic Kaiserslautern
Trippstadter Straße 110
67663 Kaiserslautern
Kostenfreie Parkplätze sind vorhanden.
Der Tagungsort ist barrierefrei.
Hinweis
Wenn Sie Bedarf an Unterstützung haben, nehmen Sie gerne im Vorfeld telefonisch oder per E-Mail mit uns Kontakt auf.