Die südpfälzische ›Mutterstadt der Freyheit‹. Die Gründung einer ›besondren Republick‹ in Bergzabern 1792/1793 im Kontext der linksrheinischen Revolutionsereignisse.
Tagung am 31. Oktober 2025 in der Mensa des Gymnasiums im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern
In den Jahren 1792 und 1793 entstand im südlichsten Zipfel der heutigen Südpfalz, in Ablehnung der vorherigen Herrschaftsstrukturen, die erste Republik auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Drei Monate vor der berühmten Mainzer Republik erklärten sich die Menschen in 32 Gemeinden der Gegend zwischen Bergzabern und Landau für unabhängig von ihren vorherigen Herrschern. Obwohl diese neue, selbstgewählte freiheitliche Ordnung nur von kurzer Dauer war, erfüllte sie durch ihre Selbstzerstörung ihren intendierten Zweck: Die Eingliederung der Gemeinden in die angrenzende Französische Republik, die durch die dortige Revolution entstanden war.
Wie veränderten sich ähnliche Regionen in Folge der Französischen Revolution? Welche Auswirkungen hatte die Französische Revolution auf die grenznahen Gebiete im heutigen linksrheinischen Deutschland? Vor diesem Hintergrund untersucht die wissenschaftliche Tagung des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde am 31. Oktober 2025 die Auswirkungen der Französischen Revolution auf die grenznahen Gebiete. In Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, der Bezirksgruppe Bad Bergzabern des Historischen Vereins der Pfalz e.V. und dem Gymnasium im Alfred-Grosser-Schulzentrum, nimmt die Veranstaltung das Beispiel der Ausrufung der besondren Republick in der heutigen Südpfalz im Januar 1793 als Ausgangspunkt. Sie widmet sich thematisch sowohl einer regional-vergleichenden Ebene als auch lokalen Fallbeispielen und nimmt den europäischen Kontext sowie die Auswirkung hinein in das 19. Jahrhundert in den Blick.
Datum: Freitag, 31. Oktober 2025
Ort: Aula des Gymnasiums im Alfred-Grosser-Schulzentrum Bad Bergzabern. Lessingstr. 24, 76887 Bad Bergzabern.
Beginn: 9:30 Uhr. Das Tagungsbüro ist ab 9:00 Uhr geöffnet.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine verbindliche Anmeldung über info@institut.bv-pfalz.de ist aus Planungsgründen erforderlich. Anmeldeschluss ist der 22. Oktober 2025.
Die Tagung wird durch das Pädagogische Landesinstitut Rheinland-Pfalz (PL) als Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer anerkannt. Die Anmeldung zur Veranstaltung erfolgt ebenfalls über das IPGV.
Hinweis: In der Mittagspause besteht die Möglichkeit, einen vegetarischen Eintopf über die Mensa des Alfred-Grosser-Schulzentrums zu beziehen. Für die Planung bitten wir um eine verbindliche Angabe bei der Anmeldung. Die Zahlung erfolgt vor Ort.
Programm
- 9:30: Grußworte
- 10:00: Dr. Andreas Imhoff und Dr. Maximilian Lässig: Einführung in die Tagung und das Thema.
- 10:45: Pause
- 11:00: PD Dr. Justus Nipperdey: Revolutionäre Situation und Revolutionierung? Die Kleinfürstentümer westlich des Rheins im Übergang vom Ancien Régime zur Revolution.
- 11:45: Dr. Erich Schunk: »Bergzabern 1792/93«: Das Problem, ein historisches Ereignis zu charakterisieren.
- 12:30: Mittagspause (zur freien Verfügung)
- 13:45: Dr. Heidemarie Ertle: Vom Waldstreit zum Freiheitsbaum – Revolutionäre Wurzeln in der St. Ingberter Geschichte.
- 14:30: Dr. Jort Blazejewski: Trier und die Französische Revolution: Erkenntnisse und Fragen eines Editionsprojekts.
- 15:15: Pause
- 15:30: Dr. Oliver Benjamin Hemmerle: Schwesterrepubliken zwischen Aufklärung, Revolutionsimport, Revolutionsexport und Propaganda – ein Experiment in Westeuropa und seine Folgen im Vergleich.
- 16:15: Prof. Dr. Gabriele B. Clemens: Die Rezeption der Französischen Revolution im Vormärz –Schreckgespenst oder Leitstern?
- 17:00: Schlussdiskussion. Danach Ende der Tagung