Vortrag: »Ich protestiere!« – Kritische Stimmen aus der Pfalz gegen das Novemberpogrom 1938 (Dr. Walter Rummel, Kerben)

Im Rahmen der monatlichen Vortragsreihe, gemeinsam veranstaltet von Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde und der Bezirksgruppe Kaiserslautern im Historischen Verein der Pfalz e.V., referiert Dr. Walter Rummel (Kerben) am 5. November um 19:00 Uhr im Vortragssaal des IPGV, Benzinoring 6 in Kaiserslautern, über das Thema: »Ich protestiere!« – Kritische Stimmen aus der Pfalz gegen das Novemberpogrom 1938. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung RLP, der Gedenkstätte KZ Osthofen und dem Förderverein Projekt Osthofen e.V. statt. Der Eintritt ist frei.

Das Pogrom vom November 1938 kann mit seiner enthemmten Brutalität und Steuerung als Vorzeichen der kommenden Vertreibung und Ermordung der Juden angesehen werden. Zugleich rief das Pogrom in der nichtjüdischen Bevölkerung auch Entsetzen hervor, was allerdings nicht offen gezeigt werden durfte, wollte man nicht als ›Judenfreund‹ beschimpft werden. Bekannt ist, dass die pfälzische Malerin Maria Herbig bei der Reichskulturkammer gegen das Pogrom Stellung bezog und sich dafür eine Anklage vor dem Sondergericht einhandelte. Weniger bekannt ist, dass sich auch der Präsident des Oberlandesgerichts Zweibrücken, Dr. Karl Siegel, behördenintern kritisch äußerte, ebenso die Präsidenten der Landgerichte Kaiserslautern und Landau.

Dr. Walter Rummel, der bis zu seinem Ruhestand 2021 das Landesarchiv Speyer leitete, wird in seinem Vortrag die vielschichtigen Inhalte dieser Kritik vor dem Hintergrund der reichsweiten Stimmung wie auch im Kontext der Situation im Gau Saarpfalz analysieren und einordnen.

Foto: Die zerstörte Synagoge in Kaiserslautern 1938 (Bestand: StA Kaiserslautern).

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